KAB Penzberg feierte ihr 120-jähriges Jubiläum

Am vergangenen Sonntag feierte die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Penzberg ihr 120-jähriges Jubiläum mit einem Festgottesdienst in der Christkönigkirche. Die Festpredigt hielt der frühere KAB-Diözesanpräses und Diakon, Erwin Helmer aus Weilheim. Die Festversammlung mit den geladenen Gästen fand nach dem Gottesdienst im Barbara-Saal des Pfarrzentrums statt.

KAB 2018-09-30 (4)-B
Banner und eine Fahne vor Beginn des Gottesdienst auf dem Kirchplatz (Foto: Gerhard Wieser).
KAB 2018-09-30 (9)
Kurz vor Beginn des Gottesdienstes auf dem Kirchplatz (Foto: Gerhard Wieser).
KAB 2018-09-30 (13)
Feierlicher Festgottesdienst anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der KAB Penzberg (Foto: Gerhard Wieser).

In seiner Festpredigt ging Erwin Helmer auf das Problem der Leiharbeit ein. Die Leiharbeitnehmer sind die neuen Tagelöhner von heute. Der Gesetzgeber ist aufgefordert, die Leiharbeit einzuschränken.

Bei der Festversammlung im Barbara-Saal konnte der Vorsitzende des Leitungsteams der KAB Penzberg, Michael Schmatz, neben der Ersten Bürgermeisterin der Stadt Penzberg, Elke Zehetner, auch den stellvertretenden Landrat des Landkreises Weilheim-Schongau, Karl-Heinz Grehl, sowie Mitglieder der Stadtratsfraktionen begrüßen. Besonders freute Schmatz, dass von der Diözesanleitung aus Augsburg neben der Vorsitzenden Karin Welsch und dem Vorsitzenden Lothar Roser auch der neue KAB-Diözesanpräses und Diakon, Georg Steinmetz, erstmals nach Penzberg gekommen ist.

fullsizeoutput_f372.jpeg
Ein Gruppenbild mit den Festgästen (Foto: Gerhard Wieser).

Mit dem Banner kamen Vertreter der KAB aus Altenstadt, Dießen am Ammersee und Weilheim und der Kolpingfamilie Penzberg.

In seiner Festansprache berichtete der Vorsitzende des Leitungsteams, Michael Schmatz, wie es zur Gründung des Katholischen Arbeitervereins 1898 in Penzberg kam. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand sich die Arbeiterschaft im Aufbruch und durch das Sozialwort „Rerum Novarum“ (über die Arbeiterfrage) von Papst Leo XIII. im Jahr 1891 ermutigt, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

 

fullsizeoutput_f39e.jpeg
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung von Pia Janner und Schülerinnen der städtischen Penzberger Musikschule (Foto: Gerhard Wieser).
KAB 2018-09-30 (49)-B
Der Einladung sind unter anderem folgende Personen gefolgt: Elke Zehetner (Erste Bürgermeisterin der Stadt Penzberg), und Ludwig Schmuck (Dritter Bürgermeister der Stadt Penzberg und 1. Vorstand des Penzberger Bergknappenvereins) (Foto: Gerhard Wieser).
KAB 2018-09-30 (51)
Der Vorsitzende des Leitungsteams begrüßte die Gäste (Foto: Gerhard Wieser).

In einem geschichtlichen Rückblick ging der frühere Vorsitzende, Reinhard Brux, auf die Gründung ein. Am 20. August 1898 wurde der Katholische Arbeiterverein von 85 Gründungsmitgliedern in der Gaststätte „Staltacher Hof“ in der Bergarbeiterkolonie gegründet. Damals wohnten rund 4.000 Menschen in Penzberg. Der Verein hatte sich die Unterstützung seiner durch Krankheit in Not geratenen Mitglieder zur Hauptaufgabe gemacht. „Wer als Mitglied krank gewesen war“, so Brux, „erhielt pro Woche drei Mark an Unterstützung durch den Katholischen Arbeiterverein.“ Eine staatliche Geldleistung bei Krankheit, wie heute ein gesetzliches Krankengeld, gab es damals noch nicht. Mit Theateraufführungen konnte das zur Unterstützung benötigte Geld aufgebracht werden.

fullsizeoutput_f3a2
In einem geschichtlichen Rückblick ging der frühere Penzberger KAB-Vorsitzende, Reinhard Brux, auf die Gründung vor 120 Jahren ein (Foto: Michael Schmatz).

Heute ist die Zahlung von Krankengeld selbstverständlich. Die KAB beschäftigen andere Themen. „Wir setzen uns für den arbeitsfreien Sonntag ein“, so Michael Schmatz. Der Sonntag ist kein Tag wie jeder andere. „Es genügt, wenn die Einzelhandelsgeschäfte“, so der Vorsitzende der Leitungsteams, „von Montag bis Samstag geöffnet haben. Es verhungert niemand, wenn ein Lebensmittelgeschäft am Sonntag nicht geöffnet hat.“

Pk%y6miIQASzwt%SrXqp6w
Rückblick auf 120 Jahre (Foto: Michael Schmatz)
m8jLG9%SR1q8LnvUEe3JtQ
Ausblick (Foto: Michael Schmatz)

Der Vorsitzende des Leitungsteams, Michael Schmatz, ging in seiner Ansprache auf das Thema „Rente“ ein. Ältere Frauen erhalten künftig einen halben Rentenpunkt mehr pro Kind. Frauen, die ein Kind vor dem 1. Januar 1992 geboren haben, erhalten dann zweieinhalb Kindererziehungsjahre bei ihrer Rente angerechnet. Für Kinder, die nach dem 31. Dezember 1991 geboren wurden, gibt es drei Kindererziehungsjahre. „Das geht war nicht“, so Schmatz. „Jedes Kind, egal wann es geboren wurde, muss der Gesellschaft gleich viel wert sein.“ Der Gesetzgeber muss hier dringend nachbessern. Ältere Mütter dürfen hier nicht länger benachteiligt werden. „Da muss schnell etwas passieren, weil viele Mütter, die da betroffen sind, oft schon über 70 und 80 Jahre alt sind.“

Die KAB Penzberg wünscht sich aber auch, dass für das Penzberger Seniorenzentrum sehr bald schon eine tragbare Lösung gefunden wird, mit der die Bewohner und Mitarbeiter sehr gut leben können. „Jahrlange gerichtliche Auseinandersetzungen führen“, so Schmatz, „zu keinem guten Ergebnis für alle Beteiligten.“

Michael Schmatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

120 Jahre KAB Penzberg

Einladung

Am Sonntag, den 30. September 2018,

feiert die KAB Penzberg

ihr 120-jähriges Jubiläum.

 

Wir freuen uns und laden Sie zum Mitfeiern ein.

 

Festgottesdienst um 10.30 Uhrin der Christkönigskirche (Bahnhofstraße 35)

Predigt: Erwin Helmer (KAB-Diözesanpräses a. D.), Weilheim

 

Anschließend Festveranstaltung

im Barbarasaal des Pfarrzentrums Christkönig

mit musikalischer Umrahmung

Mittagessen

Grußworte

Rückblick auf 120 Jahre KAB Penzberg von Reinhard Brux

 

Die Gäste werden gebeten, ihre Banner mitzubringen.

Regelmäßige KAB-Sprechstunden für Arbeitnehmerfragen in Penzberg

Die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Penzberg führt künftig einmal monatlich,
  • erstmals am Donnerstag, den 14. Juni 2018,
  • zwischen 16:00 Uhr und 20:00 Uhr,
eine KAB-Sprechstunde für Arbeitnehmerfragen durch.
Die nächsten Termine sind:
  • 19. Juli 2018
  • 13. September 2018
  • 11. Oktober 2018
  • 8. November 2018
  • 13. Dezember 2018
Die KAB-Sprechstunde findet im Pfarrzentrum Christkönig, Bahnhofstraße, Penzberg (Benedikt-Raum) statt.
Bisher gab es eine solche Sprechstunde der KAB nur im Arbeitnehmerzentrum in Weilheim.
Schwerpunkte der Beratung sind unter anderem: Rentenberatung, Konflikte/Krisen am Arbeitsplatz und Stress & Überlastung.
Es wird um Anmeldung gebeten unter:
Telefon 0881-94910
oder
Die vorherige Anmeldung hilft uns die Wartezeit kurz zu halten und gegebenenfalls benötigte Unterlagen rechtzeitig zu organisieren.
Ihre Gesprächspartner:
  • Petra Reiter, Dipl.-Pädagogin, Mediatorin, KAB-Referentin
  • Michael Schmatz, Sozialversicherungsfachwirt, Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung

Jahreshauptversammlung der KAB Penzberg

Die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Penzberg hatte am 4. März 2018 zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Der Vorsitzende des Leitungsteams, Michael Schmatz, sprach in seinem Rechenschaftsbericht die Sonntagsöffnungen von Geschäften an. „Der Mensch ist mehr als Konsument und Arbeitnehmer“, so Michael Schmatz, „deshalb braucht es den Sonntag als Tag des Herrn, als der Tag der Familie, der Gemeinschaft, der Feste und Feiern.“ Der Vernichtungswettbewerb der Einzelhandelskonzerne darf nicht durch rechtswidrige Sonntagsöffnungen auf Kosten der Beschäftigten ausgetragen werden. „Wir, von der KAB sorgen zusammen mit den Gewerkschaften dafür“, so Schmatz, „dass die Beschäftigten im Handel vor Sonntagsarbeit geschützt werden.“

fullsizeoutput_eb1c
KAB-Referentin Petra Reiter, Präses und Stadtpfarrer Bernhard Holz und der Vorsitzende des Leitungsteams der KAB Penzberg, Michael Schmatz, und ein Teil der Mitglieder

Die Weilheimer KAB-Referentin, Petra Reiter, berichtete den Mitgliedern über den Leitantrag, der beim letztjährigen Diözesantag in Augsburg verabschiedet wurde. Unsere Gesellschaft ist gegenwärtig in einer enormen Umbruchsituation: jahrzehntelang sichere Tragbalken kommen ins Wanken oder sind bereits nicht mehr tragfähig. Das beginnt bereits bei den sozialen Sicherungssystemen oder in der Erwerbsarbeit. Sogar die unterschiedlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit haben sich mittlerweile meilenweit voneinander entfernt. Es kommt daher stärker auf jeden Einzelnen und jede Einzelne an, eine Entscheidung über den Weg in die Zukunft zu treffen.

Bild & Text: Michael Schmatz

Secondhand-Faschingsmarkt am 19. Januar 2018 – Aktion Hoffnung und Pfarrei Christkönig und KAB Penzberg unterstützen Schulausbildung im Libanon mit 650 Euro

Augsburg, 22. Januar 2018

Mit einem Reinerlös von 650 Euro und mehr als 260 Besuchern war der Secondhand-Faschingsmarkt der aktion hoffnung in Penzberg ein voller Erfolg. Der Betrag kommt der Schulausbildung im Libanon zugute. Tolle Kostüme, funkelnde Glitzermode und besondere Einzelstücke ließen die Herzen der Besucher des Secondhand-Faschingsmarktes, den die aktion hoffnung zum dritten Mal in Penzberg veranstaltete, höher schlagen. Auf über 100 Quadratmetern präsentierte die Hilfsorganisation Faschingskleidung und Zubehör aus einem großen Fundus. „Unsere Kunden schätzen die große Auswahl, die es sonst nirgendwo gibt. Mit jedem verkauften Kleidungsstücke machen wir aus der Kleiderspende eine Geldspende und unterstützen so Menschen, die unsere Hilfe notwendig haben“, erklärt Gregor Uhl, Geschäftsführer der aktion hoffnung das Konzept der Märkte. „Ganz besonders danken wir den Verantwortlichen der Pfarrei Christkönig und KAB Penzberg, die mit uns den Faschingsmarkt organisiert und durchgeführt haben“, so Uhl weiter. Erlös für Schulausbildung im Libanon Der Reinerlös des Faschingsmarktes kommt der schulischen Ausbildung von mehr als 1.200 syrischen Flüchtlingskindern in der Bekaa-Ebene im Libanon zugute. Die Flüchtlingsfamilien leiden unter den schlechten Bedingungen in den Flüchtlingslagern. Es gibt keinen Strom und kein fließendes Wasser, sie haben keine Arbeit und kein Einkommen. Dieser Mangel wirkt sich besonders auf ihre Kinder aus, sie können nicht zur Schule gehen und kaum mit gesunden Nahrungsmitteln versorgt werden. „Die Schulzentren des Jesuiten Flüchtlingsdienstes (JRS) leisten einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung und Versorgung der jungen Menschen; sie lernen dort Englisch, Mathematik und Französisch und werden auf den normalen Schulbetrieb im Libanon vorbereitet. Neben dem Unterricht können sie an Freizeitangeboten teilnehmen und bekommen täglich eine warme Mahlzeit“, erläutert Uhl.

Wer für das Projekt spenden will, findet weitere Informationen online unter http://www.aktion-hoffnung.de/spenden Weitere Informationen bei der aktion hoffnung unter 0821/3166-3621 oder karin.stippler@aktion-hoffnung.de

Faschingsmarkt in Penzberg
Petra Mursch und Waltraud Nowack (von links) überzeugten sich beim Faschingsmarkt vom großen Angebot und präsentierten ihre Kostüme für die kommende Faschingszeit. (Foto: aktion hoffnung)

 

aktion hoffnung – Hilfe für die Mission GmbH Die „aktion hoffnung – Hilfe für die Mission GmbH“ ist eine kirchliche Hilfsorganisation des Bistums Augsburg und des katholischen Hilfswerkes missio in München. Sie unterstützt seit mehr als 30 Jahren Entwicklungsprojekte in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa durch finanzielle Hilfen, direkte Hilfsgütertransporte und den fairen Handel. Im Jahr 2016 hat die aktion hoffnung mit 328.000 Euro aus Verkaufserlösen, Spenden und Drittmitteln Entwicklungsprojekte in 27 Ländern unterstützt. Außerdem wurden dringend benötigte Hilfsgüter im Wert von 96.500 Euro direkt an Projektpartner weltweit versendet. Zur Finanzierung ihrer Arbeit sammelt die aktion hoffnung modische Secondhand-Kleidung und vermarktet diese im Großhandel nach den im Dachverband FairWertung e.V. aufgestellten entwicklungspolitisch und ökologisch sinnvollen Kriterien. Einen kleinen Teil der Kleidung verkauft die aktion hoffnung im Einzelhandel unter dem eigenen VINTY’S-Mode- und FairTrade-Label. In den letzten Jahren wurde die aktion hoffnung mehrfach öffentlich in den Bereichen ehrenamtliches Engagement und ökologischer Umgang mit Secondhand-Kleidung ausgezeichnet. Weitere Informationen über die aktion hoffnung im Internet unter http://www.aktion-hoffnung.de.

Bild & Text: Aktion Hoffnung

 

Jahresprogramm 2018

Penzberg, den 15. Mai 2018

Jahresprogramm 2018 der KAB Penzberg

Sonntag, den 30. September 2018, 10:30 Uhr

120-jähriges Jubiläum der KAB Penzberg

Veranstaltungsort: Christkönigkirche

anschließend Feier im Barbara-Saal

 

Sonntag, den 11. November 2018, 10:30 Uhr

Brasilientag und Solidaritätsessen

Veranstaltungsort: Christkönigkirche

anschließend Treffen im Barbara-Saal

 

Samstag, den 8. Dezember 2018, 19:00 Uhr

Adventsfeier der KAB Penzberg mit der Johannisberger Stubnmusi

Veranstaltungsort: Pfarrsaal Steigenberg

 

 

Außerdem ist für Herbst 2018 (das genaue Datum wird noch bekanntgegeben) ein Themenabend vorgesehen (zusammen wieder mit der Kolpingfamilie Penzberg). Das Thema wird noch rechtzeitig bekanntgegeben.

Adventsfeier 2017

Die Adventsfeier 2017 der KAB Penzberg stand diesmal unter dem Thema „Gerechtigkeit“. Das Thema begleitete die KAB schon das ganze Jahr 2017. Wie zeigt sich Gerechtigkeit in unserem Alltag? Wie Gottes Gerechtigkeit aussieht, können wir an seinem Heilswirken in Christus ablesen und für unser Leben erfahren: Gott geht die Wege unseres Lebens mit uns, er wird Mensch in einer Frau und erlebt am eigenen Leib die Ungerechtigkeiten des Lebens (Flucht, Vertreibung, Ausgeliefertsein an die Willkür des Kaisers, Verspottung, hin bis zum Tod am Kreuz).

Die Texte der Adventssonntage geben uns Anhaltspunkte und Hoffnungszeichen, um der Gerechtigkeit Gottes auf die Spur zu kommen, die uns Leben in Fülle schenken will und zwar unabhängig von Verdiensten und Ansehen der Person.

Die KAB macht sich stark für ein menschenwürdiges Leben gerade im Bereich der Arbeitswelt, wo dieses immer mehr ausgehöhlt und in Frage gestellt wird. Schauen wir dazu nur die verkaufsoffenen Sonntage gerade in der Vorweihnachtszeit an oder die Schichtdienstarbeit, die sicherstellen soll, dass Menschen ausgenutzt werden – und somit erst recht die Menschen, die mit diesen Maschinen arbeiten.

fullsizeoutput_d588
Von links nach rechts (hinten): Michael Schmatz (Vorsitzender des Leitungsteams der KAB Penzberg), Erich Sczepanski und Präses und Stadtpfarrer Bernhard Holz, vorne: Johannisberger Stubnmusi

Musikalisch begleitet wurde die Adventsfeier von der Johannisberger Stubnmusi. Bei der jährlichen Adventsfeier der KAB Penzberg werden auch immer langjährige Mitglieder geehrt. Diesmal erhielt Erich Sczepanski eine Ehrennadel und eine Urkunde, weil er 25 Jahre bei der KAB Mitglied ist.

Bild & Text: Michael Schmatz

Kleines Jubiläum: Fünfter gemeinsamer Infoabend von Kolpingfamilie und KAB Penzberg

Die Kolpingfamilie und Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) veranstalteten zusammen den fünften gemeinsamen Infoabend seit 2013. Sie feierten ein kleines Jubiläum. Der Vortragsabend stand diesmal unter dem Motto „Betreuungsverfügung-Patientenverfügung-Vorsorgevollmacht“. Als Referenten konnten die Veranstalter Ignaz Dreyer von der Caritas in Penzberg begrüßen. 30 interessierte Bürger kamen in den Barbara-Saal im Pfarrzentrum Christkönig.

„Ein schwerer Unfall, ein Organversagen bei einer lebensgefährlichen Erkrankung – schnell kann eine Situation entstehen“, so der Vorsitzende des Leitungsteams der KAB Penzberg, Michael Schmatz, „in der man sich nicht mehr verständlich machen kann.“ Erwachsene Menschen sind meist gewohnt Entscheidungen im Leben selbst zu treffen. Jeder Volljährige kann mit einer Patientenverfügung dafür sorgen, dass dies für gesundheitliche Fragen auch so bleibt. „Dabei geht es um Situationen“, so Schmatz, „die wir uns heute nur schwer vorstellen können: Wenn unsere geistigen Fähigkeiten einmal – auch nur vorübergehend – eingeschränkt sind oder völlig verloren gegangen sein sollen.“ Das Thema „Patientenverfügung“ wird zu oft verdrängt, weil man sich nicht gerne mit Krankheit oder Tod beschäftigt. Zur Frage, wie der Patient zu lebensverlängernden Maßnahmen und dem Risiko von Dauerschädigungen stehen würde, liegen dann oft keine Hinweise des Betroffenen vor. Da weder Ärzte, noch Bevollmächtigte oder Angehörige dann allein entscheiden dürfen, muss der Fall oft einem Betreuungsrichter vorgelegt werden.

fullsizeoutput_d465
Ignaz Dreyer informierte die Besucher.

Der wissenschaftliche und technische Fortschritt macht es möglich, dass wir heute schwerstkranken Menschen helfen können. Während diese Perspektive für viele Menschen Hoffnung und Chance bietet, haben andere Angst vor einer Leidens- und Sterbensverlängerung durch die Apparatemedizin. Jeder Mensch hat das Recht für zu entscheiden, ob und welche medizinischen Maßnahmen für ihn ergriffen werden.

Ignaz Dreyer informierte die interessierten Bürger unter anderem darüber, wie eine Patientenverfügung wirkt und was mit einer Patientenverfügung festgelegt werden kann.

„Mit der Hilfe der Patientenverfügung kann jeder im Voraus schriftlich festlegen“, so Ignaz Dreyer, „ob und wie er in bestimmten Situationen ärztlich behandelt werden möchte.“ Zudem kann es sinnvoll sein, auch persönliche Wertvorstellungen, Einstellungen zum eigenen Leben und Sterben und religiöse Anschauungen als Ergänzung und Auslegungshilfe in der Patientenverfügung zu schildern. Mit der Patientenverfügung kann jeder von uns Einfluss auf eine spätere ärztliche Behandlung nehmen und damit sein Selbstbestimmungsrecht wahren, auch wenn man zum Zeitpunkt der Behandlung nicht mehr ansprechbar und nicht mehr einwilligungsfähig ist. Die Patientenverfügung richtet sich in erster an die Ärztin oder den Arzt und an das Behandlungsteam. Sie kann sich zusätzlich an eine bevollmächtigte oder gesetzliche Vertreterin oder einen bevollmächtigten oder gesetzlichen Vertreter richten und Anweisungen oder Bitten zur Auslegung und Durchsetzung der Patientenverfügung enthalten. „Das Verfassen einer Patientenverfügung ist eine sehr persönliche Geschichte“, so Ignaz Dreyer, „dafür sollte man sich Zeit nehmen.“

Mit der Patientenverfügung sollten sich nicht nur ältere Menschen befassen. Auch junge Menschen können davon schnell betroffen sein. Denken wir daran, dass jemand bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wird und anschließend im Koma liegt. Eine einmal ausgefüllte Patientenverfügung kann immer wieder vernichtet und neu verfasst werden. Ignaz Dreyer riet den Anwesenden sich bezüglich medizinischer Fragen von seinem behandelnden Arzt beraten zu lassen. „Das muss nicht zwingend der Hausarzt sein“, stellte Ignaz Dreyer fest. Die Patientenverfügung kann bei der Bundesnotarkammer für eine geringe Gebühr hinterlegt werden. Sie kann aber auch zu Hause oder in der Brieftasche aufbewahrt werden.

Eng verbunden mit der Patientenverfügung sind die Themen „Vorsorgevollmacht“ und „Betreuungsverfügung“. Allerdings ist bei der Vorsorgevollmacht zu beachten, dass die einfache Form von Banken nicht akzeptiert wird. Wie diese Form der Vorsorgevollmacht aussehen muss, wissen die Mitarbeiter einer Bank. Schon „in guten Tagen“ kann jeder durch eine Betreuungsverfügung vorsorglich Anordnungen für einen späteren Betreuungsfall treffen.

Bild & Text: Michael Schmatz

 

Mit den Glück-Auf-Indianern unterwegs

Wie bereits in den vergangenen Jahren beteiligte sich die Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Penzberg auch in diesem Jahr am Ferienprogramm der Stadt Penzberg. Der Erlebnisnachmittag, der in diesem Jahr am 7. September stattfand, stand unter dem Thema „Die Glück-Auf-Indianer“. 16 Kinder aufgeteilt in drei Gruppen, im Alter zwischen sechs und neun Jahren, nahmen in diesem Jahr teil. An insgesamt sechs Stationen mussten die Kinder ihre Geschicklichkeit beweisen. Auf dem Programm stand unter anderem ein Hufeisenwerfen, das Erraten von Tierspuren und Tipiklettern.  Indianer sind gute Fährtenleser und Naturbeobachter. Im Anschluss trafen sich die Dorfältesten (Eltern der Kinder) noch zu einem gemütlichen Beisammensein auf der Rückseite der Christkönigkirche.

IMG_2017
Die Kinder hatten an diesem Nachmittag ihren Spaß.

 

Text: Michael Schmatz